Historischer Umzug am 20.06.2010

>>Wasser marsch<< wie anno dazumal

Von Eckhard Gräff                                                Schwarzwälder Boote vom 21.06.2010

150 Jahre Feuerwehrgeschichte präsentiert sich den Zuschauern

Hornberg. >>Retten, bergen, löschen, schützen<<: Diesen Slogan hat sich die Feuerwehr Hornberg auf ihre Fahnen geschrieben. Dass sie aber auch zu feiern versteht, zeigten der Umzug und die historische Übung gestern am Hornberger Rathaus.

Punkt 14 Uhr sollte es losgehen. Die Zuschauer drängten sich in die Hornberger Innenstadt. >> Es dauert noch einen Moment, denn die Motoren der Oldtimer müssen erst richtig starten<<, ließ sich Hornbergs Feuerwehrchef Andreas Armbruster über Lautsprecher vernehmen. Was dann folgte, war ein farbenprächtiger Umzug durch die 150-jährige Geschichte der Feuerwehr. Aus Wolfach kamen goldbehelmte Männer in historischer Uniform und goldblitzenden Helmen, in einem Benz-Oldie der noch mit Handkurbel gestartet werden musste, angetuckert. Ihre Blicke wirkten wild entschlossen, alles Feuer zu löschen, was ihnen vor die Spritze kam.

Recht gemütlich hatten es die Oldtimer aus Hausach auf ihren Holzkarren, der von einem beeindruckenden Bulldozer gezogen wurden. Natürlich durften auch die modernsten Löschfahrzeuge nicht fehlen, die einen beeindruckenden Einblick in den technischen Fortschritt der Feuerwehr gaben. Und die unterschiedlichen Originalklänge der Martinshörner zeugten auch akustisch vom Wechsel der Zeit. Dazwischen zogen Spielmannszüge und Feuerwehrabteilungen in Uniformen aus den 1960er Jahren durch die Straßen. Begeistert begrüßt wurden auch Feuerwehrleute aus Hornbergs Partnerstadt Bischwiller, die mit einem Fahrzeug zum Feste gekommen waren. Inzwischen aber quoll starker Rauch aus den beiden oberen Stockwerken des Hornberg Rathauses. Und zwei junge Putzfrauen, bewaffnet mit Eimer und Wedel riefen – mehr oder weniger herzhaft – aus einem geöffneten Fenster im ersten Stock  um Hilfe. Start also für die historische Übung . Im Laufschritt eilten Kammeraden herbei, mit sich führend einen Holzkarren, auf dem sich eine Löschpumpe befand. Mittels Ledereimern wurde erst Wasser aus einem Bottich geholt; auch Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffhold half dabei kräftig mit, um seinen Amtssitz zu retten.

Dann wurde mittels der Handpumpe, den vier Feuerwehrleute unter >>körperlich schwerster Anstrengung<< bedienen mussten, Wasser auf die Rathausfassade gespritzt, wobei die begeisterten Zuschauer immer wieder eine gehörige Portion davon abbekamen.

Hilfreich stand unterdessen die Mannschaft der fahrbaren Holzleiter den schreienden Putzfrauen zur Seite und halfen ihnen tatkräftig – teils unter nicht berechtigtem Protest der jungen Damen – über die Holzleiter auf den sicheren Boden herunter.

So konnte der goldbehelmte Gesamtkommandant kurze Zeit später seinem Bürgermeister stolz >>Feuer aus, Putzfrauen gerettet, Wasserschaden keiner<< melden. Und seine Kammeraden freuten sich schon auf das Freibier, das ihnen der Bürgermeister versprochen hatte.

>>Die historische Übung war einfach toll anzusehen<<, meinte ein Zuschauer aus Triberg und fügte schmunzelnd hinzu: >>Aber ich bin froh, dass das heute im Ernstfall anders abläuft.<<

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